Geschrieben von Theo am 29.08.2005, 19:53:
Die Wind der Elfen
Nun möchte ich mal meine Geschichte "Die Winde der Elfen" in diesem Forum veröffentlichen. Ich habe sie bisher in mehreren Teilen in der Zeitung "MoRrOw-NeWs" veröffentlicht, wobei diese Geschichte immer eine sehr gute Kritik bekommen hat.
Die Folge ist allerdings noch lange nicht fertig. So werde ich also auch folgende Teile hier hereinstellen.
Viel Spaß beim Lesen!
kleine Einleitung: Die Handlung spielt (wer häts gedacht) in Gesamt-Tamriel. Der Name des Helden ist Mandogar, der bisher schon so einiges in seinem Leben durchgemacht hat. Los gehts...
Die Winde der Elfen
Teil 1
Der Fluch des Schiffes
Ich reichte ihm die Hand. Nerevar sah besorgt aus und meinte nur noch: "Pass gut auf dich auf." Dann kehrte er mir den Rücken zu und trottete durch das Burgtor. Er machte sich anscheinend große Sorgen um mein Wohlergehen. Immerhin war mein Unternehmen ziemlich riskant, Tamriel auf eigene Faust kennen zu lernen. Denn diese Reiseangebote in Reisegruppen, an denen sowieso nur alte Damen teilnahmen regten mich auf. Auf eigene Faust etwas zu erkunden, war doch viel spannender. Genau wusste ich noch nicht, was ich wollte, außer durch die Lande zu ziehen. Vielleicht einen neuen Landstrich ergründen oder als Held gefeiert werden, weil ich einen Drachen getötet habe. Doch diese Fantasien verwarf ich schnell wieder. Ich war schon alt. Genau wusste ich es selber nicht... Doch alt genug.
Ich wuselte zum Zensus- & Steueramt am Markt. Seyda Neen ist ja nicht besonders groß, sodass ich in fünf Minuten da war. Ich meldete mich bei Sellus Gravius ab, um für die Zeit, die ich außer Landes war keine Steuern mehr zahlen zu müssen. Dies würde ich dann jedoch in den anderen Provinzen erledigen müssen. Das Schiff lag bereits seit zwei Stunden vor Anker und wollte gleich ablegen. Ich schleppte meinen Beutel an Bord und machte es mir auf der Backbordseite des Deckes hinter drei Fässern bequem. Dann holte ich das Buch "Die Wolfskönigin" heraus, welches ich am Tage zuvor bei einem Händler ergattert hatte und wartete darauf, dass das Schiff ablegen würde. Eine Viertel Stunde später war es soweit. Ich stand an der Reling und winkte dem Penner aus der Hafenkneipe, da er der einzige war, der am Ufer stand um uns zu verabschieden. Ich wusste nicht, wie lange ich wegbleiben würde - insgeheim hoffte ich, dass es nicht allzu lange dauern würde.
Außer mir waren noch zwei andere Passagiere, zwei Soldaten und die Crew, bestehend aus vier Männern, an Bord. Der eine Passagier war eine seltsame hochgewachsene Gestalt mit einem grünen Umhang und Kapuze, die immerzu auf das Meer starrte. Der Zweite war ein kleiner schwarzer Mann mit hunderten Gepäckgegenständen. Ich vermutete, dass er ein Händler war. Während ich ihn mir so ansah schlief er inmitten seines Gepäckes ein.
Langsam zog schlechtes Wetter auf. Schwere Regentropfen fielen auf das Deck und ließen den kleinen Mann aufwachen. Fluchend begann er seine Waren ins Unterdeck zu tragen. Ich tat es ihm nach. Wie waren gerade fertig geworden, als ein Regen, heftiger als jeder Wasserfall über uns hereinbrach. Besorgt sah ich aus dem kleinen Fenster der Gästekajüte. Zu meinem Erstaunen fiel mir auf, dass die seltsame Gestalt immer noch an der Reling stand und aufs Meer blickte. "Verrückt...", dachte ich bei mir und widmete mich wieder meinem Bierkrug.
Ich schlug die Augen auf und hörte gerade noch den Ruf des Ausguckes: "Bridiil in Sicht!" "Na endlich.", dachte ich und rappelte mich auf und trat aus der Kajüte heraus ins Freie. Erleichtert stellte ich fest, dass die Sonne warm und freundlich mir in mein Gesicht strahlte. Was für ein herrlicher Tag... Doch wurden meine frohen Gedanken jäh von der Gestalt im grünen Mantel getrübt. Sie stand immer noch an der selben Stelle, in der gleichen Haltung, wie am vorherigen Tage. Nun aber war meine Neugier geweckt! Wie kann das sein, so lange so still da zu stehen und sich keinen Schnupfen zu holen. Ich trat im Abstand von zwei Metern neben die Person und sagte zu ihr: "Schönes Wetter heute, was?" - Keine Reaktion. "Hallo?" Wieder keine Reaktion. Mir wurde die Sache zu komisch und ich trat festen Schrittes an die Person heran. Obwohl die mindestens einen halben Kopf größer und viel muskulöser war, rief ich ihr ins Ohr: "Sind sie Taub?" Schon wieder nichts. Jetzt ergriff ich ihren linken Arm und zerrte die Gestalt mit mir - und sah - ein vor grauen erstarrtes steinernes Gesicht eines Elfenschamanen. Er war steif. Seine Hände umklammerten immer noch scheinbar die Reling und seine Augen waren auf das Meer gerichtet. Erst jetzt begriff ich, dass der Elf tot war. Ich ließ ihn fallen und schrie auf. Was für ein gräulicher Fund!
Teil 2
Der Ritt nach Sturmfeste
Die Untersuchung eines Ortsansässigen Arztes ergab, dass der Tote etwa zwei Stunden vor seinem Ableben mit dem Gift in Berührung gekommen war. Auf welche Weise dies geschehen war konnte jedoch nicht festgestellt werden. Bei dem Gift handelte es sich, so sagte mir der Arzt, um 'Toxiklien'. Dieses Gift führte nach spätestens zwei Stunden zum Erstarrungstod. Deshalb war der Elfenschamane auch so steif gewesen. Nach der Begutachtung des Toten kamen einige Wächter und nahmen mich, den kleinen Mann und die ganze Crew mit in die nächste Taverne. Dort wurden wir dann verhört. Die Verhöre zogen sich lange hin. Und erst gegen acht Uhr abends waren sie beendet. Der Hauptmann der Wache meinte danach nur noch, dass wir die Augen offen halten sollten und verließ mit seiner Truppe die Taverne. Kaum waren sie draußen ergriff der kleine Mann ein Stück Papier, Tinte und Feder und schrieb irgendetwas auf. Unauffällig näherte ich mich ihm von hinten, um zu sehen, was er gerade schrieb. Es war ein Brief. Er war an einen gewissen 'Mallach Sogon' adressiert. Weiter schrieb der Mann, dass alles nach Plan verlaufen sei und dass... Noch ehe ich das nächste Wort lesen konnte, drehte sich der Händler zu mir um und packte mich an der Gurgel. Er schrie mich an: "Man ließt die Briefe anderer Leute nicht!" Ich stotterte: "A...a...aber i...ich habe doch ga... nichts gesehen." "Das hoffe ich für dich!", fuhr er mich an und ließ mich dann los. "Tut mir leid.", stammelte ich und verzog mich an den hintersten Tisch der Taverne. Eine halbe Stunde später brach der Mann auf. Er spazierte in Richtung Außenbezirk, bog dann in eine kleine Seitengasse ein und blieb schließlich vor einer windschiefen, kleinen, schwarzen Tür stehen. Scheu schaute er sich um und klopfte dann. Die Tür ging auf und der kleine Mann, dessen Name ich immer noch nicht kannte, verschwand. Ich wartete. Gerade mal fünf Minuten später kam der Mann in Begleitung eines anderen etwas größeren Mannes wieder heraus. Sie gaben sich die Hand, dann ging der kleine Mann in Richtung Hafen und der Andere kam auf mich zu. Ich versteckte mich und wartete bis er vorbei war. Dann nahm ich abermals die Verfolgung auf. Der Weg führte mich zum Pferdeverleih, dort mietete sich die Gestalt ein braunes Pferd und verschwand in Richtung der Kaiserstraße K5, welche über Narsis in Richtung Sturmfeste führte. Ich rannte zu dem Händler und mietete mir ein schwarzes Pferd. Mit diesem nahm ich dann die weiterführende Verfolgung auf.
Es dämmerte. Die Sonne ging langsam unter und der Reiter vor mir wurde in ein geisterhaftes Licht getaucht. Da bemerkte ich, dass mein Pferd bei dem hohen Tempo immer mehr erlahmte. Es brauchte unbedingt eine Pause... Aber dann würde ich den komischen Kauz vor mir verlieren. Ich entschied mich schließlich doch für die Pause, in der Hoffnung meinen Vordermann bald wieder zu finden. Doch am nächsten Tag blieb er mir verborgen, auch am nächsten und übernächsten Tag. Da war ich aber schon in Narsis. Diese relativ große Stadt machte einen ziemlich reichen Eindruck auf mich. Überall hatten die Häuser einen neuen Farbanstrich und Fahnen, mit dem kaiserlichen Wappen, hingen so den Fenstern. Überhaupt herrschte ein sehr geschäftiges Treiben. Ich stieg schließlich in einem Gasthaus ("Zum triefenden Hahn") ab, mietete mir dort ein Zimmer und begab mich dann auf einen kleinen Stadtrundgang. Überall waren Menschen. Sie alle sahen nicht gerade unzufrieden aus. Vor einem Dom aus Granit standen einige Reisegruppen und versuchten fieberhaft bei den zahlreichen Händlern an Ansichtskarten zu kommen. Ich musste bei dem Gedanken schmunzeln, als ich mir überlegte, dass ich fast bei so einer Reisetruppe mitgemacht hätte. Nun sah ich mir die riesige Kirche genauer an. Mindestens zweitausend Jahre musste sie schon auf dem Buckel haben. Das sah man sofort. Auch hier hingen Fahnen aus dem Glockenturm. Ich fragte eine Gemüsehändlerin, was hier eigentlich los war und sie verriet mir, dass der Kaiser persönlich in zwei Wochen hier eintreffen würde. Was würde dann erst in zwei Wochen los sein, wenn jetzt schon ein Jubel und Trubel wie in der Hauptstadt herrschte.
Die darauffolgende Nacht verlief einigermaßen ruhig. Nur mein Pferd machte nachts um eins Stress, weil der Wirt vergessen hatte, das Heu zu erneuern.
Am nächsten Morgen ging es weiter. Ich ließ Narsis hinter mir, kam durch einige kleinere Ortschaften und erreichte gegen Abend schließlich Sturmfeste. ...feste, die Stadt war wirklich wie eine Festung hergemacht worden. Obwohl es in dieser Region seit einigen hundert Jahren keinen Krieg mehr gegeben hatte. Kaum kam ich durch das Stadttor, sah ich auch hier schon den Reichtum, den die Stadt in den Friedensjahren zusammengetragen hatte. Auch hier mietete ich mich in eine kleine Taverne ein. Diese war eher von der rustikalen Bauart. Der Holzboden ließ einen wegen seines Knarrens bei jedem Schritt zusammenzucken und einige Spinnenweben hingen in den Ecken. Eine halte Elfin stand hinter dem Tresen und putzte Becher. Einige seltsame Gestalten lungerten in der Taverne herum, man sah ihnen an, dass sie es nicht immer ganz ehrlich meinten. Nach diesen Analysen fragte ich nach einem Zimmer.
Fortsetzung folgt...
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